In den vier Planungsregionen Mecklenburg-Vorpommerns läuft die Suche nach neuen Flächen für Windparks. Die Prämissen dafür müssen nach Ansicht des BUND neu justiert werden.
Die Umweltschutzorganisation BUND befürwortet den Bau weiterer Windparks in Mecklenburg-Vorpommern, mahnt die Landesregierung jedoch, die Planungsvorgaben im Sinne der betroffenen Menschen und des Artenschutzes zu ändern. Bestehende Gewerbegebiete sollten nicht länger als Standorte ausgeschlossen, die bislang großzügig bemessenen Abstände zu denkmalgeschützten Bereichen verringert werden. So könne Druck von sensiblen Naturräumen und Wohnflächen genommen werden, teilte der BUND in Schwerin mit.
„Wir erleben derzeit eine doppelte globale Krise, die nur gemeinsam gelöst werden kann: Die Klimaerhitzung und der dramatische Verlust der biologischen Vielfalt sind eng miteinander verwobenen“, begründete der BUND-Landesverband seine Position. Die verstärkte Produktion von Ökostrom sei unverzichtbar für die Begrenzung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase. Doch müsse der Ausbau der Windenergie auf das gesetzlich vorgegebene Maß von maximal 2,1 Prozent der Landesfläche begrenzt werden. Die Bevölkerung brauche eine Absicherung, dass nach der Phase des beschleunigten Ausbaus bis 2040 die Ausbreitung beendet werde.
Waldflächen, Hauptbrutgebiete des vom Aussterben bedrohten Schreiadlers sowie bedeutende Vogelzug- und -rastgebiete sollen grundsätzlich frei bleiben von Windparks, fordert der BUND. Das Agrarministerium wird gewarnt, im Interesse finanzieller Vorteile Windräder in landeseigenen Wäldern errichten zu lassen. „Der BUND will auch in Zukunft die Landesregierung an ihr Vorhaben erinnern, die Waldflächen zu vergrößern und als Dauerwald zu bewirtschaften“, heißt es in der Mitteilung.