Seit Anfang Oktober läuft der weitere Abriss des zerstörten Teils der Dresdner Carolabrücke. Die Abbrucharbeiten liegen zwar im Plan, aber es gibt Schwierigkeiten.
Nach dem Abriss eines weiteren Teils des zerstörten Strangs der Dresdner Carolabrücke muss das Abbruchkonzept geändert werden. Problem ist der Pegelstand der Elbe, das Wasser überströmt noch immer das seit der Nacht des Einsturzes darin liegende Brückenteil. „Wir können dort nicht angreifen“, sagte Holger Kalbe vom Straßen- und Tiefbauamt der Stadt. Bei den aktuellen Abbrucharbeiten auf Altstädter Seite fiel zudem ein weiteres Trümmerteil in den Fluss. „Dadurch ist der Hauptstrom jetzt am Neustädter Ufer.“
Dort kann laut Kalbe nun anders als geplant keine Baustraße geschüttet werden, um die anderen Reste von Strang C zu beseitigen. Abgesehen davon liegt der Abriss von dessen Resten aber „voll im Zeitplan.“ Es gebe indes Überlegungen, die Trümmer im Strom doch von der Altstädter Seite aus dem Wasser zu bergen, um im Fluss mehr Platz zu schaffen.
Wasserstand der Elbe zu hoch für ursprünglichen Plan
Bisher sollten die abgeknickten und schräg bis in den Fluss ragenden Trassenteile am Neustädter Ufer von den Pfeilern getrennt und geborgen werden und dazu Abbruchbagger auf das seit fünf Wochen im Fluss liegende Trümmerteil fahren. Laut Kalbe ist der Wasserstand unter der Carolabrücke dort dafür zu hoch.
Die Carolabrücke bestand aus drei Verkehrssträngen. Der westliche Zug C mit Straßenbahntrasse brach in der Nacht zum 11. September aus noch unbekannten Gründen auf einer Länge von etwa 100 Metern ein. In einem Wettlauf gegen die Zeit beseitigten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) mit Unterstützung der Bundeswehr und Spezialtechnik in den Tagen danach erste einsturzgefährdete Reste des zerstörten Brückenstrangs auf Neustädter Seite – rechtzeitig vor dem Hochwasser.