In Ostdeutschland entsteht ein neues Kernnetz für Wasserstofftransport mit großem wirtschaftlichen Potenzial. Der Bau soll die Region als Zentrum der nachhaltigen Energie stärken.
Der Aufbau des Wasserstoffkernnetzes im Osten Deutschlands schreitet voran. „In Sachsen-Anhalt geht ein wichtiges Großprojekt für die Errichtung des Wasserstoffkernnetzes jetzt in die Umsetzung“, teilte das Energieministerium des Bundeslandes mit. Energieminister Armin Willingmann (SPD) überreichte gemeinsam mit dem parlamentarischen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner (Grüne), in Leuna (Saalekreis) einen Bescheid für das Projekt „Green Octopus Mitteldeutschland“ an den Leipziger Fernleitungsnetzbetreiber Ontras.
Insgesamt rund 300 Kilometer Leitungen
„Sachsen-Anhalt wird sich in den kommenden Jahren zu einem wichtigen Kraftzentrum der nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland entwickeln“, sagte Willingmann. Für den Aufbau der hierfür notwendigen Infrastruktur sei das Projekt von herausragender Bedeutung. „Green Octopus“ soll nicht nur die Regionen Leipzig-Halle, Magdeburg und die Stahlregion Salzgitter verbinden, sondern auch den künftigen Wasserstoffspeicher in Bad Lauchstädt integrieren.
Das Projekt umfasst insgesamt rund 300 Kilometer Leitungen, von denen etwa 200 Kilometer durch Sachsen-Anhalt verlaufen. Eine Leitung wird von Bad Lauchstädt über die Magdeburger Börde westwärts ins Helmstedter Revier bis zu den Stahlwerken Salzgitter führen, wo der Anschluss an das Kernnetz in Richtung Westen erfolgt. Zwei weitere Leitungsstränge sollen nach Leipzig führen.
„Green Octopus“: Umstellung auf eine klimaneutrale Wirtschaft
Für den Leitungsteil in Sachsen-Anhalt belaufen sich die Investitionen auf insgesamt 83 Millionen Euro. Bund und Land fördern „Green Octopus“ gemeinsam mit rund 61 Millionen Euro: 70 Prozent, etwa 43 Millionen Euro, stammen vom Bund, während das Energieministerium Sachsen-Anhalt die restlichen 30 Prozent, etwa 18 Millionen Euro, beisteuert.
Die Potenziale der klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft in Sachsen-Anhalt sind dem Energieministerium zufolge enorm: Durch den Aufbau von Produktions-, Speicher- und Transportkapazitäten sowie durch den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien könnten bis 2045 landesweit etwa 27.000 neue Arbeitsplätze entstehen, hieß es. Dies gehe aus einer Studie des Kölner Energieforschungsinstituts r2b Energy Consulting hervor. Die Studie prognostiziert zudem eine zusätzliche jährliche Wertschöpfung von 1,5 Milliarden Euro.
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