Die ARD probiert ein neues Comedy-Format – und versammelt Schauspieler, Moderatorinnen und einen Tanzjuror in einem fiktiven Dorf. Für Heino Ferch und Hannes Jaenicke war es ein besonderer Dreh.
Sie wollten es unbedingt, nun ist es wahr geworden: Für die beiden deutschen Schauspiel-Stars Heino Ferch und Hannes Jaenicke ist ein beruflicher Wunsch in Erfüllung gegangen. In der neuen Sketch-Comedy „Smeilingen – Ein Dorf wie Du und Ich“ der ARD (ab 1. November, 21.45 Uhr, Das Erste) standen die zwei Darsteller für Szenen gemeinsam vor einer Kamera – ein Novum, wie sie der Deutschen Presse-Agentur verrieten. Ferch und Jaenicke mimen in dem Format ein kurioses Dorfpolizisten-Paar.
„Wir waren zwar schon mal in denselben Filmen zu sehen, aber wir hatten uns noch nie am Set getroffen oder zusammen für eine Szene vor der Kamera gestanden. Und das wollten wir unbedingt mal machen“, erklärte Ferch. Sein Kollege Jaenicke ergänzte: „Ich habe die Arbeit von Heino schon immer bewundert. Und habe mich immer gewundert, warum wir nie gemeinsam besetzt werden.“ Darauf habe er große Lust gehabt.
Das Comedy-Format „Smeilingen – Ein Dorf wie Du und Ich“ versammelt eine ganze Reihe bekannter deutscher Darsteller und Entertainer für seine Sketche – etwa auch Elena Uhlig, Uwe Ochsenknecht, Armin Rohde, den Tanzjuroren Jorge González und die Komikerin Mirja Boes. Sie spielen schrullige Figuren, die den fiktiven Provinz-Ort Smeilingen bevölkern. Ochsenknecht zum Beispiel ist der Bürgermeister.
Eine besondere Rolle hat Moderatorin Michelle Hunziker: Sie spielt sich selbst. Die Sketche sind auf diese Weise in eine Art Rahmenhandlung eingebettet. Die ARD nennt es kühn eine „neue Generation der Sketch-Comedy“.
„So richtig hart“
Ferch und Jaenicke spielen dabei zwei Beamte, die regelmäßig aus relativ kleinen Aufgaben große Einsätze machen. Das Dorf scheint für ihre Ambitionen mindestens drei Nummern zu klein zu sein. Die Attitüde der beiden Provinz-Cops ist vergleichbar mit „Sonny“ Crockett (Don Johnson) und „Rico“ Tubbs (Philip Michael Thomas) aus „Miami Vice“.
Bereits die Vorgeschichte zu dem Engagement sei lustig gewesen, sagte Ferch. „Schon vor der Anfrage saßen wir zufällig zusammen und haben gesagt: Wir hätten mal unglaublich Bock, so eine „True Detective“-Geschichte zusammen zu machen. So richtig hart“, sagte er. Dann sei ein paar Monate später die Anfrage für „Smeilingen“ gekommen. Inhalt: zwei Polizisten-Rollen – aber als Vollparodie. „Das fanden wir lustig“, so Ferch.
Dass die beiden in einem Comedy-Format auftauchen ist nicht alltäglich. Das wissen sie selbst. „Ich bin in Deutschland schon sehr der Mann für dramatische Rollen. Komische Rollen werden mir seltener angeboten – und wenn, ist die Qualität oft unzureichend“, sagte Ferch.
Bayern schweißt zusammen
Jaenicke ist ebenfalls nicht auf Komödien abonniert. „Heino und ich sind sowohl Nutznießer als auch Opfer der deutschen Krimi-Affinität“, erklärte er. Sie hätten ja beide regelmäßige Krimi- und Thrillerformate. „Daher macht es riesigen Spaß, zwischendurch einmal voll auf die Comedy-Tube zu drücken und nicht mit finsterer Miene Verbrecher jagen zu müssen.“
Parallelen gibt es bei den beiden Schauspielern allerdings nicht nur im Hinblick auf ihre Karrieren. „Wir kennen uns privat und wohnen beide nah beieinander in Bayern“, berichtete Jaenicke. Sie beide seien dort „Immigranten“ – Ferch komme aus dem hohen Norden, er aus dem Westen.
„Das schweißt zusammen“, sagte Jaenicke. Und: „Solange man die Politik ignoriert, ist Bayern ein wunderschönes Bundesland.“