Die regelmäßige Konjunkturumfrage im bayerischen Handwerk zeigt aktuell eine schlechtere Stimmung. Zumindest die Aussichten sind aber nicht mehr ganz so düster.

Die Stimmung im bayerischen Handwerk ist weiter gesunken. Im dritten Quartal sagten nur noch 38 Prozent der Betriebe in der regelmäßigen Konjunkturumfrage der Handwerkskammern, dass ihr aktuelle Lage gut sei. Das waren drei Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. 20 Prozent nannten sie schlecht, das waren 4 Punkte mehr als vor einem Jahr. 

Ein Wert von 20 Prozent negativen Einschätzungen ist für das Handwerk hoch: In den zehn Jahren vor Ausbruch der Corona-Pandemie lag er laut Handwerkstag nie höher als 15 Prozent. Die Krise trifft allerdings nicht alle Bereiche des Handwerks gleichermaßen. So beschreiben die Betriebe für den privaten Bedarf ihre Lage positiver als vor einem Jahr. Besonders deutliche Verschlechterungen ergaben sich im Ausbau und im gewerblichen Bedarf.

Die Aussichten für die kommenden Monate sind weiter eher negativ. Nur 10 Prozent der Betriebe erwarten eine Verbesserung, 24 Prozent eine weitere Verschlechterung. Allerdings ist der Anteil der Optimisten um zwei Prozentpunkte gestiegen.

„Die Krise, die durch hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie steigende Zinsen infolge des Ukrainekriegs ausgelöst wurde, ist immer noch nicht überstanden“, sagte der Präsident des Bayerischen Handwerkstags, Franz Xaver Peteranderl. „Die Investitionsbereitschaft bleibt verhalten, und der erhoffte Konsumschub ist weitgehend ausgeblieben.“ Auch in der Beschäftigung macht sich das inzwischen bemerkbar. Laut Handwerkstag arbeiteten Ende September 967.500 Menschen im bayerischen Handwerk – 9700 weniger als vor einem Jahr.