Mit Reinhard Meyer verlässt ein SPD-Urgestein die politische Bühne. Chef der Staatskanzlei, Finanzminister und Wirtschaftsminister war er in MV. Ein fünfjähriger Abstecher führte ihn nach Kiel.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat seinen Rücktritt bekanntgegeben. Der 65 Jahre alte SPD-Politiker nannte dafür nun in Schwerin gesundheitliche Gründe. Er spüre, dass er nicht mehr die Kraft habe, das Amt so auszufüllen, wie es die Menschen im Land zu Recht erwarteten und es seinen Ansprüchen genüge, sagte er. „Es ist an der Zeit, Tschüss zu sagen.“

„Gesundheitliche Rückschläge im Frühjahr haben mich zum Nachdenken gebracht“, sagte Meyer. Gemeinsam mit seiner Frau habe er entschieden, dass es das Beste sei, das Amt aufzugeben. Er sei dreimal im ersten Halbjahr im Krankenhaus gewesen. 

Minister in zwei Bundesländern

„Und wenn man in der Notaufnahme und etwas länger im Krankenhaus ist, dann beginnt ein Prozess des Nachdenkens.“ Wenn man zudem noch den Rat bekomme kürzerzutreten, sei das für ihn eine konsequente Entscheidung. Darüber habe er im Sommer Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) informiert.

Meyer trat 1994 in den Landesdienst MV ein und diente unter drei Ministerpräsidenten – vor Schwesig auch schon Harald Ringstorff und Erwin Sellering (beide SPD) – ab 2001 in führenden Positionen der Landesregierung. Er war über die Jahre Staatssekretär, Chef der Staatskanzlei, Finanzminister und Wirtschaftsminister. Zwischendurch unternahm er einen Abstecher nach Kiel, wo er von 2012 bis 2017 Wirtschaftsminister war.