Bislang war unklar, wie die Routen der Fledermäuse in ihre Winterquartiere im Süden genau aussehen. Dank eines kleinen Senders ist das jetzt anders.

Forscherinnen und Forscher des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) haben erstmals mithilfe eines Mini-Senders das genaue Zugverhalten von Fledermäusen beobachtet. Wie das Leibniz-IZW mitteilte, rekonstruierten sie unter anderem den Flug eines Kleinabendsegler-Weibchens von Brandenburg bis in sein Winterquartier in Italien. Der Weg führte das Tier demnach innerhalb von fünf Tagen über München, Garmisch-Partenkirchen, den Comer See, Mailand und Parma. 

Den Angaben zufolge wurden die genauen Routen bisher nicht ermittelt, da die Tiere nur mit Ringen versehen wurden. So fand man sie in aller Regel nur zufällig an ihren Ankunftsorten in Italien oder Frankreich. Nun wurden die Tiere mit leichten Sendern ausgestattet, die jede Nacht einige wenige Signale über das Mobilfunknetz abgeben. Die Sender mussten deswegen besonders leicht sein, da die Kleinabendsegler selbst nur zwischen zwölf und 22 Gramm wiegen.

Den Forschern zufolge sind die Kleinabendsegler von der Intensivierung der Forstwirtschaft betroffen, zudem stehen ihnen Windenergieanlagen auf ihren Flugrouten im Weg. „Um die Art zu schützen, benötigen wir genauere Kenntnisse über die Wanderrouten der Kleinabendsegler“, sagte der Fledermausexperte Uwe Hoffmeister aus Brandenburg.